"Ex-Kommissar! Jetzt bin ich Koch!"

Bud Spencer ist Carlo Banci
Carlo Banci in der Küche seines Restaurants

Bud Spencer spielt in "Ein Koch für alle Fälle" den pensionierten Kommissar Carlo Banci, der seinen Ruhestand dazu nutzt auf der Ferieninsel Ischia das Restaurant "Il polipo allegro" zu eröffnen. Für seine Crew heuert er drei alte Bekannte an, die er als Kommissar hinter Gitter gebracht hat. Auf der Insel leben außerdem noch seine Schwester Croce, die als Mutter Oberin im örtlichen Kloster lebt und sein Patensohn Francesco Fattori. Francesco ist der Sohn eines ehemaligen Partners von Carlo, den er nach dessen Tod bei sich aufgenommen und wie seinen eigenen Sohn groß gezogen hat. Francesco ist der leitende Kommissar bei der Polizei auf der Insel und bespricht seine Fälle gerne mit Carlo in dessen Küche, die auf diese Weise selbst irgendwie zum Polizeirevier gehört. Carlo ist manchmal etwas schroff, vor allem, wenn im Restaurant mal etwas schief geht, aber er hat das Herz auf dem rechten Fleck. Für zusätzlichen Wirbel in seinem Leben sorgt das Auftreten der Meisterdiebin Elsie auf der Insel. Nachdem er sie überführt hat, eröffnet sie ihm, dass sie seine Tochter ist. Carlo verzichtet daraufhin sie zu verhaften, sondern bringt sie bei seiner Schwester im Kloster unter.

Bud Spencer wurde am 31. Oktober 1929 als Carlo Pedersoli in Neapel geboren und wuchs dort als Sohn eines Fabrikbesitzers in wohlhabenden Verhältnis auf. Das änderte sich als die Fabrik seines Vaters im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Die Familie flüchtete fast mittellos nach Rom und wanderte nach dem Krieg schließlich nach Südamerika aus, wo sie allerdings auch nicht glücklich wurde. Nach der Rückkehr nach Rom feierte Carlo große Erfolge als Leistungsschwimmer. Im Einzel und in der Staffel sammelte er bis 1956 insgesamt zehn italienische Meistertitel und vertrat Italien zudem bei den Olympischen Spielen in Helsinki und Melbourne. Nach seiner Schwimmkarriere ging Carlo zunächst noch einmal nach Südamerika, wo er u.a. im Straßenbau tätig war. Zurück in Italien schrieb er Songs für die RCA, nahm auch eigene Platten auf und gründete schließlich eine Produktionsfirma für Dokumentarfilme. Außerdem heirate er und wurde Familienvater.

Szene aus "Gott vergibt - Django nie!"

Das Jahr 1967 wurde schließlich zu einem Wendepunkt in seinem Leben. Aufgrund seiner Statur wurde ihm die Rolle in dem Italowestern "Gott vergibt - Django nie" angeboten. Carlo hatte keine Ambition als Schauspieler zu arbeiten, hatte aber schon Erfahrung durch einige kleinere Rollen während seiner Schwimmzeit gesammelt und brauchte das Geld. So nahm er an. Für den Film musste er seinen Namen ändern - ein englisches Pseudonym wurde gebraucht. Aus seinem damaligen Lieblingsbier Budweiser und seinem Lieblingsschauspieler Spencer Tracy kreierte Carlo seinen neuen Namen: Bud Spencer. Sein Partner in dem Film wurde der Schauspieler Mario Girotti, der sich bei diesem Film erstmals Terence Hill nannte. "Gott vergibt - Django nie!" wurde ein großer Erfolg und zog zwei Fortsetzungen nach sich. Im Jahr 1971 wurde das neue Duo Spencer/Hill schließlich für die Westernkomödie "Die rechte und die linke Hand des Teufels" besetzt. Dieser Film und sein Nachfolger "Vier Fäuste für ein Halleluja" waren enorme Erfolge und machten das Duo zu den gefragtesten Schauspielern seiner Zeit. Bis Mitte der 80er-Jahre lieferte Bud Spencer nun einen Kinoerfolg nach dem anderen ab - egal ob solo, z.B. als Kommissar Plattfuß oder im Duo mit Terence Hill, u.a. in "Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle", "Zwei außer Rand und Band" oder "Das Krokodil und sein Nilpferd".

Als die Zuschauerzahlen im Kino nachließen, wechselte Bud sehr erfolgreich ins Fernsehen, wo er mit den Serien "Big Man" und "Zwei Supertypen in Miami" große Erfolge feierte. Ab Mitte der 90er-Jahre wurde es dann ruhiger um Bud. Er war nur noch in Nebenrollen in TV- und Kinoproduktionen zu sehen. Dies änderte sich erst wieder im Jahre 2010 als er für "Ein Koch für alle Fälle" noch einmal eine TV-Serie in typischer Bud-Spencer-Manier nachlegte.

Eine sehr ausführliche Biografie Bud Spencers findet ihr hier: Spencer/Hill-Datenbank

Scroll to top